Wirtschaftlichkeit Batteriespeicher

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Wie das Excel-Tool funktioniert – Schritt für Schritt erklärt

Das Arbeitsblatt „Wirtschaftlichkeit“ ist in drei logische Blöcke gegliedert: INPUTS, BERECHNUNGEN und die Cash-Flow-Tabelle. Alle Zellen mit Formeln greifen nur auf Werte aus den INPUTS zu; änderst du dort etwas, aktualisiert sich der Rest automatisch.


1 | INPUTS (Spalte B)

EingabeBedeutungStandardwertWarum diese Annahme?
Kaufpreis SpeicherBruttopreis des 10 kWh-Akkus5 600 €Marktpreis Huawei LUNA2000 inkl. BMS
InstallationskostenElektriker, DC-Sicherungen, Abnahme0 €leer gelassen, weil Mischung aus Miet- und Kauffällen möglich; setz hier deine realen Kosten ein
Netto-Kapazitätnutzbare kWh bei Auslieferung10wichtig für spätere Vollzyklen-Logik
Degradation p.a.Kapazitäts­verlust pro Jahr in %2 %Mittelwert für LiFePO₄ unter normalen Temperaturen
PV-Leistung (kWp)Nennleistung deiner Anlage15Beispielgröße aus meinem Setup
Ertrag (kWh/kWp·a)Jahresertrag pro kWp950Erfahrungswert für Mittel­europa (900–1 050)
Anteil PV → AkkuProzentsatz des PV-Ertrags, der in den Akku geladen wird15 %konservative Schätzung bei durchschnittlichem Eigenverbrauch
Strompreis Jahr 0Netto-Arbeitspreis in Euro0,26deutscher Ø 2024/25
Strompreis-Steigerung p.a.erwartete Preis­änderung0 %kannst du beliebig skalieren
Einspeise­vergütungEEG-Vergütung für Überschussstrom0,079Tarif für Anlagen bis 10 kWp (11/2023)

Hinweis: Nur diese Spalte darfst/sollst du ändern. Alle anderen Felder sind geschützt oder enthalten Formeln.


2 | BERECHNUNGEN (unter den Inputs)

FeldFormel (verborgen)Erläuterung
PV-Ertrag Jahr 0=PV-Leistung × ErtragErzeugte Energie im Startjahr
Batterie­entladung Jahr 0=PV-Ertrag × Anteil PV→AkkukWh, die im Startjahr aus dem Akku entnommen werden
Preis-Differenz=Strompreis – Einspeise­vergütungjede selbst verbrauchte kWh spart exakt diesen Betrag
Ersparnis Jahr 0=Entladung × Preis-Differenzmonetärer Benefit im ersten Jahr
Break-even (statisch)=(Kauf- + Installationskosten) ÷ Ersparnisgrobe Orientierung ohne Degradation oder Preissteigerung

3 | Cash-Flow-Tabelle (0 – 25 Jahre)

SpalteRechenwegSinn
Jahr0 … 25Planhorizont; „0“ ist das Startjahr
StrompreisVorjahr × (1 + Preissteigerung)modelliert deine Preisprognose
Preis-DiffStrompreis – Einspeise­vergütungwird jedes Jahr neu berechnet
Kapazität %Vorjahr × (1 – Degradation)simuliert Zell­alterung (z. B. 100 % → 98 % → 96 % …)
Entladung kWhPV-Ertrag Jahr 0 × Anteil PV→Akku × Kapazität%/100je weniger Kapazität, desto weniger nutzbare kWh
Ersparnis €Entladung × Preis-Diffmonetäre Wirkung pro Jahr
Kumuliert €Vorjahr + Ersparnis – Investition (nur Jahr 0)sobald dieser Wert > 0 € ist, hast du den Break-even erreicht

Logik der Degradation:

Die Formel reduziert nicht den PV-Ertrag, sondern die Speicher­kapazität. Damit schrumpft die maximal mögliche Entladung proportional; reale Verluste liegen meist zwischen 1,5 % und 2,5 % p. a. Der Standardwert 2 % trifft einen realistischen Mittelweg.

PV-zu-Akku-Anteil:

Die Voreinstellung 15 % bedeutet: Von jedem erzeugten PV-Kilowatt­stunden-Paket landet rund ein Siebtel im Akku (der Rest geht direkt ins Haus oder ins Netz). Ein typischer Range liegt bei 10 – 25 %, je nach Lastprofil und Akkugröße. Erhöhst du den Wert, steigen Entladung und Ersparnis – aber auch die Zyklenzahl.


Was passiert, wenn du Werte änderst?

  • Größere PV? Mehr kWh → höhere Entladung → schnelleres ROI.
  • Höherer Strompreis oder Preissteigerung? Die Preis-Differenz wächst, damit auch die Ersparnis – Break-even rückt nach vorn.
  • Schlechtere Degradation (3 %)? Die Kapazität fällt schneller, Entladung sinkt, Break-even verschiebt sich nach hinten.
  • Geringere Einspeisevergütung? Jede gespeicherte kWh spart mehr Geld, weil die Alternative – Einspeisen – schlechter vergütet wird.

Typische Szenarien zum Ausprobieren

  1. Status quo: 0 % Preissteigerung, Degradation 2 % → Break-even nach ca. 15 Jahren.
  2. Optimistisch: Strompreis +4 % p. a. → Break-even schon nach ~10 Jahren.
  3. Pessimistisch: Degradation 3 %, Strompreis stagniert → Break-even rutscht Richtung 18 Jahre.

Damit kannst du deinen Zuschauern transparent machen, wie sensibel die Wirtschaftlichkeit auf einzelne Parameter reagiert – und sie können ihre eigenen Werte einsetzen, ohne an Formeln herumzuschrauben.


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